Sojus 7 startete vom Kosmodrom Baikonur und landete
155 km nordwestlich von Karaganda.
Offizielle Missionspunkte war der
Test des gesamten Systems des Raumschiffs, Durchführung von
Flugmanövern und die Durchführung von wissenschaftlichen, technischen
und medizinisch-biologischen Experimenten während eines Gruppenfluges.
Es fand tatsächlich auch nur ein
Gruppenflug mit
Sojus 6 und
Sojus 8 statt, aber keine Kopplung.
Nachdem mit jeweils einem Tag Abstand
Sojus 7 und
Sojus
8 gestartet waren, konnten mit verschiedenen Kurskorrekturen die
Umlaufbahnen der drei Raumschiffe angeglichen werden. Waleri
Kubassow in
Sojus 6
und Alexej
Jelissejew in
Sojus 8
benutzten einen neuen Sextanten, um unabhängig von den Bodenstationen die
Bahn zu bestimmen. Am 14. Oktober 1969 begann
Sojus 8, sich an
Sojus 7 anzunähern. Das automatische
Annäherungssystem Igla erfasste das Ziel jedoch nicht korrekt.
Spätere Manöver mit Handsteuerung blieben erfolglos. Während der
Nacht drifteten die Raumschiffe auseinander, sodass am nächsten Tag
wertvolle Zeit verstrich, bis die Umlaufbahnen wieder angeglichen werden
konnten. Es gelang
Sojus 8 nicht, sich
an
Sojus 7 anzunähern oder zu koppeln. Zeitweise
versuchten Georgi
Schonin und Waleri
Kubassow, ihre
Sojus
6 mit Handsteuerung an
Sojus 7 anzunähern, obwohl ihr Raumschiff nicht
mit einem Kopplungsadapter ausgerüstet war. Die minimale Entfernung betrug
dabei 800 m. Während zwischen den drei Raumschiffen Sichtverbindung
herrschte, konnten Experimente zur Sichtbarkeit von Raumschiffen und zur
optischen Nachrichtenübermittlung durchgeführt werden.
Nach
Gerüchten war geplant zwischen den Raumschiffen
Sojus 7 und
Sojus
8 mindestens einen Kosmonauten während eines Außenbordeinsatzes
in das andere Raumschiff wechseln zu lassen, während die Kosmonauten an
Bord von
Sojus 6 das Manöver
fotografisch dokumentieren sollten. Eine Bestätigung für einen
geplanten Außenbordeinsatz gibt es bis heute nicht.
Die Ursache
für das Versagen von Igla konnte nicht geklärt werden. Es wird
vermutet, dass die mit Helium gefüllten Elektronikbehälter im
Orbitalmodul nicht vollständig dicht waren. Da das Orbitalmodul nicht zur
Erde zurückkehrt, konnte dies nie bestätigt oder widerlegt
werden.
Die Kosmonauten hatten ihre Plätze im Landemodul
eingenommen, nachdem sie die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann
richteten sie das Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in
Flugrichtung zeigte. Dieses wurde kurz darauf für 188 Sekunden
gezündet und leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im
nächsten Schritt erfolgte das planmäßige Abtrennen der
Orbitalsektion und des Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre
verglühten. Das verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der
Eintrittswinkel für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan
erreicht wurde. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der
Funkkontakt wegen der heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann
löste sich der Deckel des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm
wurde ausgestoßen. Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden
war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.
Die Landung verlief letztlich ohne Probleme.
Kopfzerbrechen bereitete eine Anzeige im Landemodul, die angab, dass das
automatische Landeprogramm aktiv war. Eigentlich sollte diese Anzeige erst in
einer Höhe von 11 km über dem Boden aufleuchten, keinesfalls in der
Umlaufbahn, während Orbital- und Landemodul noch miteinander verbunden
sind. Es schien sich um einen Fehler im System zu handeln. Nach intensiver
Untersuchung von Schaltplänen entschied die Bodenstation, dass es sich um
einen harmlosen Fehler handele, aber es stand zur Befürchtung, dass es
auch die Auswirkung eines größeren, noch unentdeckten Fehlers
handeln könnte. Die Bremszündung, der Wiedereintritt und die Landung
erfolgten jedoch problemlos, fast genau 24 Stunden nach
Sojus 6.
Offiziell wurde der
Dreifachflug als Erfolg gewertet, eine Kopplung oder gar ein Umstieg war
öffentlich nie als Ziel ausgegeben worden. Intern war jedoch klar, dass
die Mission ein Fehlschlag war.