Woßchod startete vom Kosmodrom Baikonur. Die
				  Landung erfolgte 312 km nordwestlich von Kustani. 
Die Auswahl der
				  Besatzung war komplex, denn nun kamen nicht mehr nur ausgebildete Piloten als
				  Kosmonauten in Frage, sondern auch andere Berufsgruppen. Außerdem spielte
				  nicht nur die Ausbildung eine Rolle, sondern auch Lobbyismus. Im März 1964
				  wurde entschieden, dass
				  
Woßchod mit je einem Kosmonauten als
				  
Kommandant, einem Arzt und einem Ingenieur besetzt
				  werden sollte.
Als Kosmonaut, der das Raumschiff steuern sollte, kamen
				  diejenigen Kosmonauten der ersten Auswahlgruppe in Frage, die sich bisher bei
				  der Ausbildung ausgezeichnet hatten, aber noch keinen Raumflug absolviert
				  hatten, nämlich Boris
				  
Wolynow, Jewgeni
				  
Chrunow, Pawel
				  
Beljajew, Alexej
				  
Leonow und Wladimir
				  
Komarow. Ein weiterer Kandidat war Georgi
				  
Beregowoi, der auf politischen Druck später zur
				  Kosmonauten-Gruppe gestoßen war. 
Vier Ärzte kamen für einen
				  weiteren Platz an Bord von
				  
Woßchod in Frage: Boris
				  
Jegorow, Boris
				  
Poljakow, Wassili
				  
Lasarew und Alexei
				  
Sorokin.
Den dritten Platz an Bord sollte ein
				  Wissenschaftler oder Ingenieur einnehmen. Zuerst war Georgi
				  
Katys
				  der einzige Kandidat, doch später präsentierte Sergei Koroljow, der
				  Leiter des Konstruktionsbüros, noch weitere potenzielle Kosmonauten,
				  darunter Konstantin
				  
Feoktistow, Wladislaw
				  
Wolkow, Georgi
				  
Gretschko, Waleri
				  
Kubassow, Oleg
				  
Makarow und Nikolai
				  
Rukawischnikow. Sergei Koroljow setzte schließlich
				  seinen Wunschkandidaten Konstantin
				  
Feoktistow durch, der eine führende Rolle bei der
				  Entwicklung des
				  
Wostok-Raumschiffs innehatte.
Erstmals flogen
				  
drei Kosmonauten in einem stark modifizierten
				  Wostok-Raumschiff. Es wurden allerdings beim Bau
				  des Raumschiffes viele, nicht ungefährliche, Kompromisse eingegangen. So
				  trugen die Raumfahrer aus Platzersparnisgründen keine Raumanzüge, es
				  gab keine Schleudersitze und auch keinen Fluchtturm. Die Bordinstrumente wurden
				  in ihrer Anordnung nicht verändert, sodass die Kosmonauten sich arg
				  strecken mussten, um die Anzeigen zu lesen. Alles in allem war es eine Mission
				  ohne jedweden Komfort. Die Kapsel war mit Stoßdämpfern statt eines
				  Schleudersitzes wie in der
				  
Wostok ausgestattet, um den Kosmonauten eine sanftere
				  Landung zu gewährleisten. Zusätzlich wurden anstelle eines
				  Fallschirmes jetzt zwei Hauptfallschirme verwendet. Diese waren mit
				  Feststoff-Bremsraketen an den Fallschirm-Seilen ausgestattet. Aktiviert wurden
				  die Bremsraketen durch einen Ausleger, der kurz vor dem Aufschlag des
				  Raumschiffs den Boden berührte. Aus Sicherheitsgründen war neben dem
				  Bremstriebwerk am Heck der
				  
Woßchod ein weiteres, als Ersatz gedachtes,
				  Bremstriebwerk am Bug angebracht. Um eine Lagekontrolle auch während der
				  Nachtphasen zu ermöglichen, war das Raumschiff mit einem
				  Ionen-Orientierungssystem ausgestattet, das den einfachen Sonnensensor in den
				  
Wostok-Kapseln ersetzte.  
Während der
				  zweiten Umkreisung sandte die Besatzung eine Grußbotschaft zu den
				  Olympischen Spielen in Tokio, später wurden Fernsehbilder aus der
				  Kommandokapsel übertragen. Aus Moskau sprach der Staats- und Parteichef
				  Nikita Chruschtschow mit der Mannschaft.
Vor und während des Fluges
				  gab es ebenfalls viele selbstgemachte Probleme. Hinzu kam, dass während
				  des Fluges Staats- und Parteichef Chruschtschow durch Leonid Breschnew
				  abgelöst wurde. Das war allerdings nicht der Grund, weshalb die
				  Missionsdauer so kurz war, übrigens ebenso wenig, wie die Mär, dass
				  der weltraumunerfahrene Konstantin
				  
Feoktistow sehr schwer unter den Symptomen der
				  Weltraumkrankheit litt. Das Ziel war einfach, den US-Amerikanern mal wieder
				  einen Schritt voraus zu sein; die Kürze der Mission war dadurch bedingt,
				  dass es in der Kapsel derart beengt war, dass eine längere Mission einfach
				  nicht möglich war. Der eigentliche Grund für die Kürze des
				  Fluges war wohl die höhere Masse der
				  
Woßchod im Vergleich zur
				  
Wostok, die eine Mitnahme von weiteren Ressourcen wie
				  Triebstoff, Sauerstoff und Lebensmittel unmöglich machte. 
Wie
				  beschrieben, landeten die Kosmonauten in der Kapsel. Diese wurde kurz vor der
				  Landung mit speziellen Raketen abgebremst. Die drei Kosmonauten stiegen
				  selbstständig aus der gelandeten Kapsel und warteten auf die
				  Bergungsmannschaften. Während der Landung gab es keine Funkverbindung zum
				  Raumschiff. Die Erleichterung im Kontrollzentrum war groß, als ein
				  Bergungsflugzeug die drei Kosmonauten stehend und winkend neben ihrem
				  Raumschiff sichtete.