Start von Cape Canaveral (
KSC) sowie
Landung auf Cape Canaveral (
KSC), Runway 33.
Wesentliches Missionsziel von
STS-81 war die
fünfte Ankopplung eines
amerikanischen Space Shuttle an der russischen Raumstation
Mir. Dabei sollte der mit
STS-79 gestartete amerikanische
Forschungskosmonaut John
Blaha
abgeholt und zur Erde zurückgebracht werden, während gleichzeitig
Jerry
Linenger seinen Platz einnehmen sollte. Für die
wissenschaftlichen Experimente führte die Atlantis in ihrer Nutzlastbucht
ein "Spacehab-Double Module" (
SH-DM) mit.
Nach einem reibungslosen Countdown
und einen pünktlichen Start öffnete die Besatzung in der
Erdumlaufbahn die Frachtraumtüren, ehe sie die wissenschaftlichen
Experimente im Spacehab aktivierte. Gleichzeitig wurde mit der Verfolgung der
Mir begonnen. Michael
Baker und Brent
Jett
mussten hierfür mehrere Bahnänderungsmanöver fliegen. Daneben
stand in den ersten beiden Flugtagen das Betanken der Wasserkanister für
die Raumstation
Mir mit Mittelpunkt. Da Wasser in den Brennstoffzellen
während des ganzen Fluges produziert wird, konnten in den folgenden Tagen
weitere Kanister gefüllt werden. Daneben waren die Astronauten mit der
Vorbereitung des Kopplungs-Manövers beschäftigt. Dabei wurde auch das
Navigationssystem kalibriert und ein Laser-Entfernungsmesser getestet. Des
Weiteren wurde ein Laufband getestet, welches später in der
Internationalen Raumstation
ISS eingesetzt werden soll. Es ist mit speziellen
Schwingungsdämpfern versehen, die verhindern sollen, dass sich die
Bewegungen des trainierenden Raumfahrers zu stark auf die Raumstation
übertragen. Die dabei auftretenden Kräfte könnten
wissenschaftliche Experimente negativ beeinflussen. Während des gesamten
Fluges wurden auch aus diesem Grund die Restbeschleunigungen gemessen
(Experiment SAMS). Aufgrund eines Computerfehlers musste dieses Experiment
jedoch nach dem Abkoppeln von der Raumstation am vorletzten Flugtag wiederholt
werden. Ebenfalls vor der Kopplung wurden mit dem Biorack Untersuchungen zu den
Auswirkungen von Schwerelosigkeit und kosmischer Strahlung auf Pflanzen,
verschiedene Gewebe, Zellkulturen und Pilze vorgenommen.
Am dritten
Flugtag, dem 14. Januar 1997, hatte sich der Abstand zur Raumstation
Mir auf gut 800 Kilometer verringert. Durch weitere
Zündungen der Lagetriebwerke näherte sich die Atlantis der
Mir immer weiter an. Das eigentliche
Rendezvous-Manöver wurde von Michael
Baker vom hinteren Flugdeck aus gesteuert, weil er durch die
Dachfenster die Raumstation direkt sehen konnte. Diese hatte - wie schon bei
den früheren Kopplungen - die passive Rolle übernommen. Dies spart
nicht nur Treibstoff auf der
Mir, sondern lässt im Notfall schnellere
Flugmanöver durch das Space Shuttle zu. Die Ankopplung selbst verlief
völlig problemlos.
Nach den üblichen
Dichtigkeitsprüfungen konnten der Atlantis-Kommandant Michael
Baker und der
Kommandant der
Mir Waleri
Korsun die Luken öffnen. Nach einer kurzen
Begrüßungszeremonie begannen die beiden Besatzungen mit der
eigentlichen Arbeit. Gleich anschließend baute Jerry
Linenger seinen speziell für ihn angepassten Schalensitz
in das Raumschiff
Sojus TM-24 ein.
Damit wurde er offiziell als
Forschungskosmonaut Mitglied der
22. Mir-Stammbesatzung.
Den Schalensitz hätte er allerdings nur im Notfall bei einer unerwartet
schnellen Heimkehr der
Mir-Besatzung einnehmen müssen. Durch Einbau
seines Sitzes im Mitteldeck der Atlantis wurde John
Blaha
als Missionsspezialist Teil der
STS-81-Mannschaft.
Nach diesen Formalitäten
wurden 625 Liter Wasser, mehr als drei Tonnen wissenschaftliches Material und
Ausrüstungsgegenstände in die Station sowie 1181 kg
Forschungsmaterial, darunter biomedizinische Proben, eine Bioprozess-Einheit,
ein Experiment zum Züchten von Knorpelzellen und im Weltraum gewachsene
Weizenpflanzen, in die Atlantis transportiert. An diesen logistischen Aufgaben
beteiligten sich alle Astronauten und Kosmonauten. Den Wassertransport
koordinierte in erster Linie Marsha
Ivins. Im Gewächshaus der Raumstation wurde
außerdem eine neue Aussaat vorbereitet. Durch spezielle Sensoren wurde
die Stabilität des Komplexes, insbesondere am Kopplungsadapter und den
Befestigungen der Solarzellenpaneele, bei Triebwerkszündungen untersucht.
Des Weiteren wurden Wasserproben in verschiedenen Bereichen der Raumstation
untersucht. Zur Vorbereitung einer
EVA, die Jerry
Linenger nach dem nächsten
Mir-Besatzungswechsel mit Wassili
Ziblijew unternehmen sollte, fotografierte und filmte er die
äußere Struktur der Raumstation bis ins Detail. John
Blaha
wies seinen Nachfolger in die von ihm betreuten Experimente, zu denen
insbesondere das Gewächshaus im Modul
Spektr
gehörte, ein.
Der 18. Januar 1997 stand ganz im Zeichen der
Abkopplung am folgenden Tag. Nachdem alle Checklisten durchgearbeitet waren,
nahmen Astronauten und Kosmonauten Abschied voneinander und verriegelten die
Durchstiegsluken wieder. Für die folgende Nacht blieben die beiden
Raumflugkörper noch miteinander gekoppelt. Am nächsten Tag, also dem
18. Januar 1997, gaben die beiden Piloten den Bordsystemen den Befehl, die
Atlantis von der
Mir abzukoppeln. Langsam entfernte sich der Orbiter
bis auf rund 200 Meter. Von dort aus umflog das Space Shuttle mit Brent
Jett an
der Steuerung die Raumstation zweimal. Wie bei früheren Manövern
dieser Art wurde die Station von Bord der Atlantis aus eingehend fotografisch
dokumentiert.
In den verbleibenden Flugtagen kümmerte sich die
Besatzung wieder verstärkt um die wissenschaftlichen Experimente im
Spacehab. Sie mussten aber auch die von der
Mir mitgenommenen Gegenstände für die
bevorstehende Landung sicher verstauen.