Sojus 26 startete vom Kosmodrom Baikonur. Die Landung
von
Sojus 26 erfolgte 118 km nördlich von Arkayk. Die
Besatzung landete mit
Sojus 27 166 km
nordöstlich von Arkalyk.
Nach eintägigem Alleinflug koppelte
Sojus 26 am 11. Dezember 1977 an die Raumstation
Saljut 6 an. Der
Aufenthalt dort betrug 95 Tage.
Eine
SEVA durch Juri
Romanenko und Georgi
Gretschko wurde am 19. Dezember 1977 (1h 28m) unternommen.
Dabei wurde die Kopplungseinheit der Raumstation inspiziert und festgestellt,
dass diese in Ordnung ist und auch durch den vergeblichen Kopplungsversuch von
Sojus 25 keinen Schaden genommen
hatte. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätten keine Besuchs-
oder Versorgungsraumschiffe ankoppeln können und die Station wäre
nicht für die geplanten Langzeitaufenthalte nutzbar gewesen. Es war auch
der erste Einsatz des neuen Raumanzugs
Orlan.
Am 29. Dezember 1977 wurden die
Haupttriebwerke des
Sojus-Raumschiffs gezündet, um die Bahn der
Raumstation anzuheben. Die Kosmonauten konnten dabei nicht die eigenen
Triebwerke der Raumstation einsetzen, weil das wegen der
Sojus am hinteren Kopplungsstutzen nicht möglich
war.
Besuch bekam die Stammbesatzung von
Sojus 27 ab 10. Januar 1978 (mit
dieser Kapsel landete die Stammbesatzung dann auch) und von
Sojus 28 ab 02. März 1978. Mit
den Gastmannschaften wurden gemeinsame Experimente
durchgeführt.
Sojus
27 koppelte an den vorderen Stutzen von
Saljut 6 an. Juri
Romanenko und Georgi
Gretschko hatten sich hierzu vorsichtshalber in das
Sojus-26-Raumschiff am hinteren Kopplungsstutzen
zurückgezogen, für den Fall, dass
Sojus 27 mit der Raumstation
kollidieren sollte. Mit
Sojus 27 war
nun erstmals ein Komplex in der Erdumlaufbahn, dass aus drei unabhängig
voneinander gestarteten Modulen bestand. Die Gesamtmasse betrug etwa 33 Tonnen.
Eine der Aufgaben der vier Kosmonauten war es, die Stabilität des
Komplexes zu untersuchen und die Resonanzfrequenzen zu messen.
Mit der
Abkopplung hinterließen sie der Stammbesatzung ein frisches Raumschiff
für die Rückkehr. Zuvor waren die an die Körper angepassten
Schalensitze zwischen den
Sojus-Raumschiffen ausgetauscht worden.
Sojus 28 koppelte am 02. März
1978 an den hinteren Kopplungsstutzen der Raumstation an, der einen Monat zuvor
noch vom Progress-Frachter belegt worden war. Die vier Kosmonauten arbeiteten
eine Woche zusammen, bis sich Alexej
Gubarew und Vladimir
Remek am 10. März 1978 in ihr Raumschiff begaben und
abkoppelten. Dieses Mal war das Raumschiff nicht ausgetauscht worden, denn die
Rückkehr der Hauptmannschaft stand unmittelbar bevor.
Es war dies
die
erste Stammbesatzung, die Besuche von anderen Raumfahrern erhielt,
die zudem mit anderen Raumschiffen gestartet waren. Es gab bei dieser Mission
auch den ersten Einsatz eines Transportraumschiffes (
Progress 1) am 20.
Januar 1978, das Nahrung, Wasser, Luft und Treibstoff lieferte. Einerseits
konnten dadurch Versorgungsgüter zur Raumstation gebracht werden,
andererseits konnte damit auch das
Sojus-Raumschiff ausgetauscht werden, das nur eine
begrenzte Zeit im Weltraum einsatzfähig war. Auf diese Weise waren
Aufenthalte möglich, die die Einsatzdauer der Raumschiffe
überstiegen.
Juri
Romanenko hatte sich im All eine Zahnentzündung
zugezogen, die an Bord nicht hätte behandelt werden können, sodass
die Rückkehr sicher nicht länger hätte hinausgezogen werden
können. Trotzdem wurde ein neuer Daueraufenthaltsrekord
aufgestellt.
In ihren Raumanzügen hatten die Kosmonauten ihre
Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie die Luke zur Orbitalsektion
geschlossen hatten. Dann richteten sie das Raumschiff so aus, dass das
Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung zeigte. Dieses wurde kurz darauf
für 188 Sekunden gezündet und leitete den Abstieg zur
Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt erfolgte das
planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des Geräteteils,
die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das verbleibende
Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel für eine
möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach dem Eintritt
in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der heißen
Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel des
Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen.
Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.