Der Start von
Sojus 24 erfolgte vom Kosmodrom Baikonur. Das
Raumschiff landete 36 km nordöstlich von Arkalyk.
Nach
eintägigem Alleinflug koppelte
Sojus 24 am 08. Februar 1977 mit der Raumstation
Saljut 5. Die
Mission hatte zunächst den Schwerpunkt die Probleme abzuklären, die
zum beschleunigten Abbruch der
Sojus
21-Mission geführt hatten. Da angenommen wurde, dass sich
möglicherweise Treibstoff- oder andere giftige Gase in der Atemluft
befinden, stieg die neue Besatzung mit Schutzmasken um. Die Luft erwies sich
jedoch als sauber und atembar.
Zur Problemlösung war
Ausrüstung an Bord, die ein vollständiges Auswechseln der
Atmosphäre durch die Luftschleuse ermöglicht hätte. Obwohl sich
die Notwendigkeit erledigt hatte, wurde das Verfahren als Experiment
durchgeführt, falls sich in der Zukunft ähnliche Probleme ergeben.
Luft wurde an einem Ende der Station abgelassen und gleichzeitig durch
Vorräte des
Sojus-24-Raumschiffs ersetzt. Eine geplante
Außenbordtätigkeit entfiel jedoch.
Die Mannschaft nahm
anschließend das von den Vorgängern abgebrochene Programm wieder
auf. Die
Saljut 5 war als Station
Almas 3
Teil des sowjetischen militärischen
Raumfahrtprogramms. Daher war ein wichtiger Testpunkt die Beladung einer
unbemannten Rückkehrkapsel mit Filmen und anderen wissenschaftlichen
Ergebnissen. Die Kapsel löste sich am 26. Februar 1977 von der
Saljut und konnte geborgen werden. Ein ähnlicher
Versuch war bereits mit
Saljut 3 (
Almas 2) vorgesehen. Daneben wurden wissenschaftliche
Experimente zur Erforschung der Sonne, Erdbeobachtung und
Materialwissenschaften durchgeführt.
In ihren Raumanzügen
hatten die Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie
die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das
Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung
zeigte. Dieses wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und
leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt
erfolgte das planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des
Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das
verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel
für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach
dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der
heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel
des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen.
Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.