Bemannte Raumflüge

Internationale Flug-Nr. 58

Sojus 23

Radon

UdSSR

UdSSR
frühes Saljut Patch

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Start-, Bahn- und Landedaten

Startdatum:  14.10.1976
Startzeit:  17:39:18 UTC
Startort:  Baikonur
Startrampe:  1
Bahnhöhe:  239 - 269 km
Inklination:  51,61°
Landedatum:  16.10.1976
Landezeit:  17:45:53 UTC
Landeort:  50°33' N, 68°57' E

Crew auf dem Weg zum Start

Crew Sojus 23

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alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

Besatzung

Nr.   Name Vorname Position Flug-Nr. Flugdauer Erdorbits
1  Sudow  Wjatscheslaw Dmitrijewitsch  Kommandant 1 2d 00h 06m 35s  32 
2  Roshdestwenski  Waleri Iljitsch  Bordingenieur 1 2d 00h 06m 35s  32 

Sitzverteilung der Besatzung

Start
1  Sudow
2  Roshdestwenski
Raumschiff Sojus
Landung
1  Sudow
2  Roshdestwenski

1. Ersatzmannschaft

Nr.   Name Vorname Position
1  Gorbatko  Wiktor Wassiljewitsch  Kommandant
2  Glaskow  Juri Nikolajewitsch  Bordingenieur
Crew Sojus 23 (1. Ersatzmannschaft)

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2. Ersatzmannschaft

Nr.   Name Vorname Position
1  Beresowoi  Anatoli Nikolajewitsch  Kommandant
2  Lissun  Michail Iwanowitsch  Bordingenieur
Crew Sojus 23 (2. Ersatzmannschaft)

Hardware

Trägerrakete:  Sojus (Nr. E15000-35)
Raumschiff:  Sojus 23 (7K-T Nr. 65)

Flugverlauf

Vom Kosmodrom Baikonur aus gelangte das Raumschiff in die Erdumlaufbahn. Die überstürzte Landung erfolgte 195 km südwestlich von Kokchetau / 148 km südöstlich von Arkalyk.

Die Kopplung mit der Raumstation Saljut 5 ist misslungen, obwohl die Entfernung zur Station nur noch 100 m betrug. Der Grund für den Fehlschlag war der Ausfall des automatischen Dockingsystems und die Tatsache, dass die Crew das manuelle Docking nicht trainiert hatte. So blieb als einzige Lösung nur die sofortige Rückkehr zur Erde, weil das solarzellenlose Sojus-Raumschiff nur begrenze Energievorräte hatte.

Aber auch die Landung erwies sich als höchst problematisch. In ihren Raumanzügen hatten die Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung zeigte. Dieses wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt erfolgte das planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen. Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erde.
Die Landung erfolgte als Nachtlandung auf einem zugefrorenen See (Tengis) während eines Schneesturmes (195 km südwestlich von Kokchetau / 140 km südöstlich von Arkalyk). Das Eis brach, der Landefallschirm wurde nass und zog die Rettungsluke unter die Wasseroberfläche. Dabei wurde die Kapsel zusätzlich gekühlt, nachdem die Heizung ohnehin abgestellt worden war, um die Leistung der Batterien aufrechtzuerhalten. Verschiedene Versuche, die Crew zu retten, schlugen fehl, weil man die Kapsel mit Amphibienfahrzeugen nicht erreichen konnte. Erst ein Rettungshubschrauber war in der Lage, die Kapsel zu bergen, nachdem Schwimmer das entsprechende Halteseil angebracht hatten. Er zog die gesamte Kapsel aus dem See über 5 km auf sicheres Gebiet. Erst am nächsten Morgen konnte die Crew die Kapsel nach einer sehr kalten Nacht verlassen. Die Männer der Bergungsmannschaft waren überrascht, die Crew lebend zu bergen.

Fotos / Grafiken

Mannschaftstraining Sojus 23 auf der Startrampe
Sojus 23 auf der Startrampe Sojus 23 auf der Startrampe
Bergung Sojus 23 Bergung Sojus 23
Bergung Sojus 23  

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Letztes Update am 04. Juli 2021.

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