Start von Cape Canaveral (
KSC);
Landung in Cape Canaveral (
KSC), Runway 15.
Erstmals seit
ASTP
flog mit Sergej
Krikaljow ein russischer Kosmonaut an Bord eines
amerikanischen Raumschiffes.
STS-60 war die erste Mission im Rahmen des
Shuttle-MIR-Programms. Hauptnutzlast war die
"Wake Shield Facility" (WSF). Die parabolförmige
WSF mit einem Durchmesser von 3,6 m sollte vom
Greifarm des Shuttles ausgesetzt werden und sich im Formationsflug bis zu 75 km
von der Discovery entfernen, um optimale Vakuumbedingungen zu erzielen. Der
Experimentaufbau befand sich auf der Rückseite des
WSF-Schildes, der senkrecht zur Flugrichtung
ausgerichtet wurde und durch die Geschwindigkeit in der Umlaufbahn ein
hochreines Vakuum im "Windschatten" gewährleistete. Die
WSF wurde vom Space Vacuum Epitaxy Center an der
University of Houston entwickelt.
Nach dem Erreichen der Erdumlaufbahn
stand zunächst die Aktivierung des Spacehab und die ersten Experimente auf
dem Flugplan. Verantwortlich hierfür waren Franklin
Chang-Diaz und Jan
Davis.
Der Rest der Besatzung beschäftigte sich mit Experimenten zur Anpassung
des menschlichen Organismus an die Schwerelosigkeit.
Das Experiment
WSF erwies sich zunächst als nicht
durchführbar, da die Statuslichter an der
WSF im hellen Sonnenlicht nicht zu erkennen waren und
eine Fehlfunktion vermutet wurde. Beim nächsten Versuch gab es Probleme
mit den Lageregelungssensoren der
WSF, weshalb auf ein Aussetzen wiederum verzichtet
wurde. Schließlich wurde die
WSF aktiviert, während diese am Ende des
Greifarms verblieb. Zwei Galliumarsenid-Schichten konnten während einer
Schlafperiode der Astronauten hergestellt werden. Aufgrund des Problems mit dem
Horizontsensor der Lageregelung wurde beschlossen, auf ein Aussetzen der
WSF zu verzichten und alle restlichen Testreihen
durchzuführen während sich die
WSF am Roboterarm befand. Um eine
höchstmögliche wissenschaftliche Ausbeute zu sichern, wurde die
WSF über die Backbordseite gehängt. Da der
Greifarm des Orbiters auf dieser Seite befestigt ist, konnte seine volle
Länge von 15 Metern ausgenutzt werden. Fünf weitere Kristallschichten
wurden erzeugt, bevor ein letzter Versuch wegen eines Telemetrieproblems nicht
durchgeführt werden konnte.
Das Experiment
ODERACS ("Orbital
Debris Radar Calibration Sheres") hatte eigentlich schon beim Flug von
STS-53 durchgeführt werden sollen.
Damals trat aber ein Fehler im Aussetzmechanismus auf und das Experiment musste
abgesagt werden. In einem Zeitraum von 16 Sekunden verließen sechs Kugeln
den
GAS-Kanister, in dem das Experiment untergebracht war,
und entfernten sich vom Orbiter. Mehrere bodengestützte Radaranlagen
konnten die Mini-Satelliten orten.
Daneben wurden folgende biologische
und biomedizinische Experimente im Spacehab vorgenommen:
"Three-Dimensional
Microgravity Accelerometer" (3-DMA) Experiment,
"Astroculture
Experiment" (ASC-3),
"Bioserve Pilot Lab" (BPL),
"Commercial
Generic Bioprocessing Apparatus Experiment" (CGBA),
"Commercial Protein
Crystal Growth Experiment" (CPCG),
"Controlled Liquid Phase Sintering"
(ECLiPSE-Hab),
"Immune Response Studies Experiment" (IMMUNE-01),
"Organic Separation Experiment" (ORSEP),
"Space Experiment Facility"
(SEF), "Penn State Biomodule" (PSB) und das
"Space Acceleration
Measurement System" (SAMS) Experiment. Sergej K.
Krikaljow kontrollierte das SAMS Experiment.
Außerdem wurde der deutsche Minisatellit Bremsat am 09. Februar
1994 erfolgreich ausgesetzt. Er war von der Universität Bremen entwickelt
und von der Firma OHB-System gebaut worden und führte Umweltbeobachtungen
durch.