Die Columbia startete von Cape Canaveral (
KSC) und
landete auf der Edwards
AFB, Runway 22.
Der Flug bedeutete die erste
Routine-Mission eines Space Shuttle, wobei erstmals eine Crew von 4 Astronauten
eingesetzt wurde. Darunter befanden sich auch erstmals
Missionsspezialisten.
Bei diesem Flug sollten erstmals im Rahmen des
Shuttle-Programms zwei kommerzielle Nachrichtensatelliten ausgesetzt werden.
Beide Satelliten waren von der Firma Hughes gebaut und daher weitgehend
identisch. Die äußere Struktur war trommelförmig und
zweiteilig. Um beim Start Platz im Frachtraum zu sparen, waren die
Kommunikationsantennen auf der oberen Trommel zusammengeklappt. Gleichzeitig
war die obere Trommel, die den größten Teil der
Kommunikationsnutzlast enthielt, in die untere Trommel hineingeschoben und
wurde erst nach Erreichen der Umlaufbahn ausgefahren. Die
Außenflächen waren mit 14.000 Solarzellen zur Stromerzeugung
bestückt. Beide Satelliten hatten ein Feststofftriebwerk vom Typ
PAM-D.
Während der sechsten Erdumkreisung
wurde der erste
Kommunikationssatellit,
SBS-3 (USA), in die Umlaufbahn ausgesetzt.
Zunächst musste der Orbiter so gedreht werden, dass der Satellit beim
Verlassen des Frachtraumes sofort auf den richtigen Kurs kam. Danach musste der
zweiteilige Containerdeckel per Steuerungsbefehl geöffnet werden. Der
Deckel war ein Sonnen- und Mikrometeoriten-Schutzschild. Nach der Öffnung
dieses Transportbehälters wurde der Satellit, der auf einer Drehscheibe
befestigt war, in eine Rotationsbewegung um seine Längsachse versetzt,
sodass der Satellit später stabil auf seiner Flugbahn gehalten wurde. Nach
Erreichen der geplanten Rotationsgeschwindigkeit von über 50 Umdrehungen
pro Minute, wurde
SBS-3 aus dem Container gestoßen. Nachdem der
Kommunikationssatellit bereits über 260 km von der Columbia entfernt war,
zündete das Feststofftriebwerk und brachte ihn auf die 36.000 km hohe
geostationäre Erdumlaufbahn.
Einen Tag später wurde der zweite
Kommunikationssatellit, Telesat/Anik C-3 (Kanada) nach dem gleichen
Schema ausgesetzt. Auch er erreichte nach der späteren Zündung des
PAM-D-Triebwerkes den geostationären Erdorbit.
Eine
vorgesehene
EVA durch Joseph
Allen
und William
Lenoir wurde zunächst um einen Tag verschoben, weil die
Astronauten an der Weltraumkrankheit litten. Der Gesundheitszustand der beiden
Astronauten hatte sich am 15. November 1982 soweit gebessert, dass ein Versuch
unternommen wurde. Die zwei Missionsspezialisten begaben sich in die
Luftschleuse, um die neuentwickelten Raumanzüge anzulegen. Dabei machte
ein Ventilator in Joseph
Allens Anzug zunächst ohrenbetäubende
Geräusche, bevor er seinen Dienst ganz versagte. Alle Versuche ihn zu
reparieren, schlugen fehl. Wenig später gab es auch Probleme mit dem
Raumanzug William
Lenoirs, als dessen Druckregulierung versagte. Der geplante
Ausstieg musste deshalb abgesagt werden.
Außerdem wurden
während des Fluges zahlreiche Experimente in der Ladeluke und im Cockpit
durchgeführt. Im Flugdeck der Columbia fanden sich, in einem Paket
zusammengefasst, mehrere Studentenexperimente.
Wie bei früheren
Missionen nahm die Columbia wieder einige Messinstrumente zur eigenen
Untersuchung vom Flugverhalten bis zur Temperaturverteilung mit. Dazu
zählten Einrichtungen zum Messen der strukturellen Belastungen beim Start,
während des Fluges und bei der Landung. So wurde erneut die
"Development Flight Instrumentation" (DFI) mitgeführt. Damit wurde
wieder die strukturelle Belastung des Raumgleiters gemessen und
aufgezeichnet.
Zudem befand sich im Frachtraum ein sogenannter
GAS-Behälter (Get Away Special), der vom Cockpit
aus gesteuert wurde und in dem relativ kostengünstig wissenschaftliche
Versuche durchgeführt werden konnten. Bei dieser Mission hatte die
Bundesrepublik Deutschland einen 80 Zentimeter hohen Kanister mit 140 Liter
Inhalt gemietet. Die Vorläuferin des heutigen
DLR wollte unter dem Namen
MAUS
(materialwissenschaftliche autonome Experimente unter Schwerelosigkeit)
metallische Proben untersuchen. Nach der Landung stellte sich heraus, dass die
Apparatur nicht gearbeitet hatte. Die Batterie, die die Energie liefern sollte,
hatte ein Elektrolytleck.