Die Kosmonauten traten vom Kosmodrom Baikonur
ihren Weg in die Erdumlaufbahn an. Die Landung der unbemannten Raumkapsel
Sojus 32 erfolgte 295 km nordwestlich von Dsheskasgan.
Das Raumschiff
Sojus 34 mit den
Kosmonauten landete 186 km südöstlich von Dsheskasgan.
Nach
eintägigem Alleinflug koppelte
Sojus 32 am 26. Februar 1979 mit
Saljut 6. Die Kosmonauten bildeten die
dritte
Stammbesatzung.
Die Station wurde versorgt durch die unbemannten
Transportraumschiffe
Progress 5 bis 7 und
Sojus 34. Letztere Kapsel war notwendig, weil das
Andocken der
Sojus 33 nicht klappte.
Die Lebensdauer der
Sojus-Raumschiffe war zu diesem Zeitpunkt auf 90 Tage
begrenzt und endete damit am 26. Mai 1979. Somit stand keine
Rückkehrkapsel zur Verfügung. Daher wurde am 06. Juni 1979 das
Raumschiff
Sojus 34 unbemannt zur Station geschickt. Nach
erfolgreicher Kopplung wurde die alte
Sojus 32 abgetrennt und landete am 13. Juni 1979 ohne
Besatzung. Wladimir
Ljachow und Waleri
Rjumin landeten mit
Sojus 34 erfolgreich.
Nach dem Andocken an die
Station mussten zunächst vorbereitende Arbeiten vorgenommen werden, um
eine Reparatur an leicht leckenden Tanks vorzunehmen. Nachdem die
erforderlichen Materialien durch
Progress 5 herangeschafft worden waren,
dauerte die Reparatur zwar, war aber erfolgreich.
Progress 6
koppelte am 15. Mai 1979 an den hinteren Kopplungsstutzen an. Es blieb dort bis
zum 08. Juni 1979, um Platz für ein neues Rettungsboot zu machen. Zwei
Tage zuvor war das unbemannte Raumschiff
Sojus 34 gestartet.
Zu den wissenschaftlichen
Experimenten gehörten Versuche mit einem neuen Gammastrahlen-Teleskop.
Auch materialwissenschaftliche Experimente wurden durchgeführt.
Das nächste Versorgungsschiff,
Progress 7, koppelte am 30.
Juni 1979 an. An Bord waren außer Treibstoff und Versorgungsgütern
auch das
Radioteleskop
KRT-10, das in Einzelteilen angeliefert wurde.
Wladimir
Ljachow und Waleri
Rjumin hatten
KRT-10 noch nicht vollständig gesehen, weil die
Tests zum Zeitpunkt ihres Starts noch nicht abgeschlossen waren. In den
nächsten Tagen setzten die beiden Kosmonauten das Radioteleskop zusammen
und montierten es am hinteren Kopplungsstutzen, an dem noch Progress 7 lag. Am
18. Juli 1979 koppelte Progress 7 ab. Eine Fernsehkamera an Bord des Frachters
übertrug, wie sich die Antenne auf ihre volle Größe von 10
Meter Durchmesser entfaltete. Wie üblich wurde der Progress-Transporter
danach gezielt zum Absturz gebracht.
Für den 09. August 1979 war
geplant, die
KRT-10-Antenne, die am hinteren Kopplungsstutzen
montiert war, abzustoßen. Dieses Manöver misslang jedoch, und auch
durch ruckartige Bewegungen der Raumstation konnte man die Antenne nicht
abschütteln. Dadurch war der Kopplungsstutzen für weitere
Progress-Schiffe blockiert, außerdem konnten die
Saljut-Triebwerke nicht mehr dafür verwendet
werden, die Umlaufbahn anzuheben. Damit schien das Schicksal der Raumstation
besiegelt. Die Besatzung und die Flugleitung einigten sich jedoch darauf, bei
einem Weltraumausstieg zu versuchen, die Antenne von der
Saljut zu lösen.
Am 15. August 1979
unternahmen Wladimir
Ljachow und Waleri
Rjumin die
einzige
EVA während dieser Mission (1h 23m). Mit
Schwierigkeiten gelang es Waleri
Rjumin, ein Geländer mit Handgriffen zu entfalten.
Danach kletterte er über die Außenhülle der Raumstation. Er
stellte fest, dass Drähte der
KRT-10 sich in der Isolation der Raumstation verhakt
hatten. Nachdem Waleri
Rjumin einige störende Verbindungen durchgetrennt hatte,
löste sich die verhakte Antenne
KRT-10 und schwang in ihre Position. Nach der
Erledigung dieser Hauptarbeit inspizierte die Mannschaft die Außenseite
der Raumstation. Die Kosmonauten entdeckten, dass Teile der Isolation
aufgebrochen waren oder ihre ursprüngliche Farbe verloren hatten.
Letztlich bargen sie einige Materialproben von der Außenhülle, die
längere Zeit dem Weltraum ausgesetzt waren. Darunter befand sich auch ein
Teil eines Mikrometeoriten-Detektors.
In ihren Raumanzügen hatten
die Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie die
Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das Raumschiff
so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung zeigte. Dieses
wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und leitete den Abstieg
zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt erfolgte das
planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des Geräteteils,
die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das verbleibende
Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel für eine
möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach dem Eintritt
in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der heißen
Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel des
Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen.
Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.
Ein neuer Langzeit-Rekord wurde von den
Kosmonauten ebenfalls aufgestellt.