Bemannte Raumflüge

Internationale Flug-Nr. 67

Sojus 32

Sojus 34

Proton

UdSSR

UdSSR
Patch Sojus 32

Start-, Bahn- und Landedaten

Sojus 32
Startdatum:  25.02.1979
Startzeit:  11:53:49.015 UTC
Startort:  Baikonur
Startrampe:  31
Bahnhöhe:  198.4 - 274.3 km
Inklination:  51,59°
Ankopplung Saljut 6:  26.02.1979, 13:29:55 UTC
Abkopplung Saljut 6:  13.06.1979, 09:51 UTC
Landedatum:  13.06.1979
Landezeit:  13.06.1979, 16:18:26 UTC
Landeort:  295 km NW von Dsheskasgan
Sojus 34
Startdatum:  06.06.1979
Startzeit:  18.12:40.982 UTC
Ankopplung Saljut 6:  08.06.1979, 20.02:06 UTC
Abkopplung Saljut 6:  19.08.1979, 09:07 UTC
Landedatum:  19.08.1979
Landezeit:  12:29:26 UTC
Landeort:  46°48' N, 69°42' E
Crew
Startdatum:  25.02.1979
Startzeit:  11:53:49.015 UTC
Landedatum:  19.08.1979
Landezeit:  12:29:26 UTC
Flugdauer Crew  175d 00h 35m 37s

Crew auf dem Weg zum Start

Crew Sojus 32

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alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

alternatives Crewfoto

Besatzung

Nr.   Name Vorname Position Flug-Nr. Flugdauer Erdorbits
1  Ljachow  Wladimir Afanassjewitsch  Kommandant 1 175d 00h 35m 37s  2755 
2  Rjumin  Waleri Wiktorowitsch  Bordingenieur 2 175d 00h 35m 37s  2755 

Sitzverteilung der Besatzung

Start
1  Ljachow
2  Rjumin
Raumschiff Sojus
Landung
1  
2  

Ersatzmannschaft

Nr.   Name Vorname Position
1  Popow  Leonid Iwanowitsch  Kommandant
2  Lebedew  Walentin Witaljewitsch  Bordingenieur
Crew Sojus 32 Ersatzmannschaft

Hardware

Trägerrakete:  Sojus-U (Nr. Jo15000-155)
Raumschiff:  Sojus 32 (7K-T Nr. 48) )

Flugverlauf

Die Kosmonauten traten vom Kosmodrom Baikonur ihren Weg in die Erdumlaufbahn an. Die Landung der unbemannten Raumkapsel Sojus 32 erfolgte 295 km nordwestlich von Dsheskasgan. Das Raumschiff Sojus 34 mit den Kosmonauten landete 186 km südöstlich von Dsheskasgan.

Nach eintägigem Alleinflug koppelte Sojus 32 am 26. Februar 1979 mit Saljut 6. Die Kosmonauten bildeten die dritte Stammbesatzung.

Die Station wurde versorgt durch die unbemannten Transportraumschiffe Progress 5 bis 7 und Sojus 34. Letztere Kapsel war notwendig, weil das Andocken der Sojus 33 nicht klappte. Die Lebensdauer der Sojus-Raumschiffe war zu diesem Zeitpunkt auf 90 Tage begrenzt und endete damit am 26. Mai 1979. Somit stand keine Rückkehrkapsel zur Verfügung. Daher wurde am 06. Juni 1979 das Raumschiff Sojus 34 unbemannt zur Station geschickt. Nach erfolgreicher Kopplung wurde die alte Sojus 32 abgetrennt und landete am 13. Juni 1979 ohne Besatzung. Wladimir Ljachow und Waleri Rjumin landeten mit Sojus 34 erfolgreich.

Nach dem Andocken an die Station mussten zunächst vorbereitende Arbeiten vorgenommen werden, um eine Reparatur an leicht leckenden Tanks vorzunehmen. Nachdem die erforderlichen Materialien durch Progress 5 herangeschafft worden waren, dauerte die Reparatur zwar, war aber erfolgreich.

Progress 6 koppelte am 15. Mai 1979 an den hinteren Kopplungsstutzen an. Es blieb dort bis zum 08. Juni 1979, um Platz für ein neues Rettungsboot zu machen. Zwei Tage zuvor war das unbemannte Raumschiff Sojus 34 gestartet.

Zu den wissenschaftlichen Experimenten gehörten Versuche mit einem neuen Gammastrahlen-Teleskop. Auch materialwissenschaftliche Experimente wurden durchgeführt.

Das nächste Versorgungsschiff, Progress 7, koppelte am 30. Juni 1979 an. An Bord waren außer Treibstoff und Versorgungsgütern auch das Radioteleskop KRT-10, das in Einzelteilen angeliefert wurde. Wladimir Ljachow und Waleri Rjumin hatten KRT-10 noch nicht vollständig gesehen, weil die Tests zum Zeitpunkt ihres Starts noch nicht abgeschlossen waren. In den nächsten Tagen setzten die beiden Kosmonauten das Radioteleskop zusammen und montierten es am hinteren Kopplungsstutzen, an dem noch Progress 7 lag. Am 18. Juli 1979 koppelte Progress 7 ab. Eine Fernsehkamera an Bord des Frachters übertrug, wie sich die Antenne auf ihre volle Größe von 10 Meter Durchmesser entfaltete. Wie üblich wurde der Progress-Transporter danach gezielt zum Absturz gebracht.

Für den 09. August 1979 war geplant, die KRT-10-Antenne, die am hinteren Kopplungsstutzen montiert war, abzustoßen. Dieses Manöver misslang jedoch, und auch durch ruckartige Bewegungen der Raumstation konnte man die Antenne nicht abschütteln. Dadurch war der Kopplungsstutzen für weitere Progress-Schiffe blockiert, außerdem konnten die Saljut-Triebwerke nicht mehr dafür verwendet werden, die Umlaufbahn anzuheben. Damit schien das Schicksal der Raumstation besiegelt. Die Besatzung und die Flugleitung einigten sich jedoch darauf, bei einem Weltraumausstieg zu versuchen, die Antenne von der Saljut zu lösen.

Am 15. August 1979 unternahmen Wladimir Ljachow und Waleri Rjumin die einzige EVA während dieser Mission (1h 23m). Mit Schwierigkeiten gelang es Waleri Rjumin, ein Geländer mit Handgriffen zu entfalten. Danach kletterte er über die Außenhülle der Raumstation. Er stellte fest, dass Drähte der KRT-10 sich in der Isolation der Raumstation verhakt hatten. Nachdem Waleri Rjumin einige störende Verbindungen durchgetrennt hatte, löste sich die verhakte Antenne KRT-10 und schwang in ihre Position. Nach der Erledigung dieser Hauptarbeit inspizierte die Mannschaft die Außenseite der Raumstation. Die Kosmonauten entdeckten, dass Teile der Isolation aufgebrochen waren oder ihre ursprüngliche Farbe verloren hatten. Letztlich bargen sie einige Materialproben von der Außenhülle, die längere Zeit dem Weltraum ausgesetzt waren. Darunter befand sich auch ein Teil eines Mikrometeoriten-Detektors.

In ihren Raumanzügen hatten die Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung zeigte. Dieses wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt erfolgte das planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen. Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden. Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit ihrer Unterschrift versehen.

Ein neuer Langzeit-Rekord wurde von den Kosmonauten ebenfalls aufgestellt.

EVA-Daten

  Name Beginn Ende Dauer Mission Schleuse Anzug
EVA Rjumin, Waleri 15.08.1979, 14:16 UTC 15.08.1979, 15:39 UTC 1h 23m Sojus 32 Saljut 6 Orlan-D Nr. 34
EVA Ljachow, Wladimir 15.08.1979, 14:16 UTC 15.08.1979, 15:39 UTC 1h 23m Sojus 32 Saljut 6 Orlan-D Nr. 33
 

Fotos / Grafiken

Saljut 6 Saljut 6
Mannschaftstraining Mannschaftstraining
Mannschaftstraining Aufrichtung Sojus 32
Start Sojus 32 Saljut mit der Antenne KRT-10
EVA Antenne KRT-10
Wladimir Ljachow neben der Onboard-Soundbibliothek Landung der unbemannten Sojus 32
Bergung Sojus 34  

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Letztes Update am 27. Januar 2023.

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