Sojus 12 trat seinen Weg in die Erdumlaufbahn vom
				  Kosmodrom Baikonur aus an und landete 400 km südwestlich von
				  Karaganda. 
Sojus 12 war der erste bemannte Raumflug der
				  Sowjetunion nach dem Unglück mit 
Sojus 11. Dazwischen wurden unbemannte
				  
Sojus-Raumschiffe unter den Bezeichnungen Kosmos 496
				  und 573 gestartet.
Wassili
				  
Lasarew war der erste Kommandant eines sowjetischen
				  Raumschiffes war, der sowohl Militärpilot als auch Arzt
				  war.
Ziel des Fluges sollte eigentlich die Raumstation
				  Saljut 2 sein, deren Start aber fehlgeschlagen
				  war. Da die
				  
Sojus keine Solarflächen hatte und die
				  Batteriekapazität auf etwa zwei Tage begrenzt war, konnte keine
				  längere Flugdauer erreicht werden.
Die Mission war in erster Linie
				  ein Testflug der verbesserten
				  
Sojus-Kapsel. Da während des Starts, der Landung
				  und anderen kritischen Manövern Raumanzüge zu tragen waren, wurde die
				  Besatzung auf zwei Kosmonauten reduziert. Neben der Überprüfung des
				  neu konzipierten Raumschiffes standen spektroskopische Untersuchungen der Erde
				  auf dem Programm. 
Die Kosmonauten hatten ihre Plätze im Landemodul
				  eingenommen, nachdem sie die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann
				  richteten sie das Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in
				  Flugrichtung zeigte. Dieses wurde kurz darauf für 188 Sekunden
				  gezündet und leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im
				  nächsten Schritt erfolgte das planmäßige Abtrennen der
				  Orbitalsektion und des Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre
				  verglühten. Das verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der
				  Eintrittswinkel für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan
				  erreicht wurde. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der
				  Funkkontakt wegen der heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann
				  löste sich der Deckel des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm
				  wurde ausgestoßen. Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden
				  war, schwebte die
				  
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
				  Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
				  ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
				  nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
				  Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
				  Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
				  ihrer Unterschrift versehen.