Im Juni 1977 legte er am Goethe-Gymnasium in
Neu-Isenburg sein Abitur ab, leistete ab Oktober 1977 seinen Grundwehrdienst
bei der Bundeswehr und verpflichtete sich anschließend als Berufssoldat.
Von Oktober 1978 bis Juni 1979 besuchte Thomas Reiter die Offiziershochschule
der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck. Dem schloss sich ab Oktober 1979 an der
Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München ein Studium der
Luft- und Raumfahrttechnik an, das er im Dezember 1982 als Diplom-Ingenieur
beendete. Zwischen Mai 1983 und Mai 1984 wurde Thomas Reiter auf der Sheppard
Air Force Base im US-Bundesstaat Texas zum Kampfpiloten ausgebildet. Danach war
er bis September 1990 beim Jagdbombergeschwader 43 auf dem Fliegerhorst
Oldenburg stationiert. Hier flog er den Alpha Jet und wirkte als
Flugeinsatzoffizier sowie späterer stellvertretender Staffelkapitän
an der Entwicklung eines rechnergestützten Flugplanungssystems mit.
Anschließend durchlief Thomas Reiter bei der Flugerprobungsstelle 61
der Bundeswehrin Manching eine Ausbildung zum Testpiloten 2. Klasse und
absolvierte danach beim Jagdbombergeschwader 38 auf dem Fliegerhorst Jever
seine Umschulung auf das Einsatzmuster Tornado. Zurück in Manching kam er
dort zwischen April und Dezember 1991 in verschiedenen Flugerprobungsprojekten
zum Einsatz. Im Folgejahr komplettierte Thomas Reiter seine fliegerische
Ausbildung als Testpilot 1. Klasse an der britischen Empire Test Pilot School
auf der Royal Air Force Station in Boscombe Down, die er im Dezember 1992
abschloss.
Inzwischen ist er Brigadegeneral und Testpilot der Bundeswehr Er
war der erste deutsche Astronaut, der eine
EVA durchführte. Zu seinen Hobbys gehören
Fechten, Federball, Kochen, Gitarrespielen.
Mit Wirkung 01. Oktober 2007
quittierte Thomas Reiter den Astronauten-Dienst und wechselte in den Vorstand
des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Hier war er dreieinhalb
Jahre lang für das Ressort Raumfahrtforschung und entwicklung
zuständig. Von April 2011 bis Dezember 2015 war er Leiter des
ESA-Direktorats für Bemannte Raumfahrt und
Missionsbetrieb mit Sitz in Darmstadt und verantwortete Europas Beitrag zur
Internationalen Raumstation
ISS, die
ESA-Aktivitäten im Bereich der bemannten
Raumfahrt, den Betrieb bemannter und unbemannter Raumfahrzeuge und des
Bodensegments. Heute ist Thomas Reiter
ESA Koordinator internationale Agenturen und Berater
des Generaldirektors.